01.04.2023

 

Gedanken

 

Nächste Woche ist schon Ostern, aber rein gefühlsmäßig ändern die Feiertage nichts. Ich werde zwar am Ostermontag mit meinen Kindern und ihren Partnern essen gehen, aber irgendwie ist da keine echte Freude in mir.

 

Eigentlich ist alles wie immer. In der Werkstätte läuft die Arbeit gut, die Kollegen sind okay und privat habe ich auch keine Probleme. Mein Lieblingskollege hat zwar gekündigt, aber der war jetzt sowieso schon über ein halbes Jahr weg. Das dürfte mich also eigentlich nicht mehr so sehr belasten.

 

Ich habe mir Ende Januar meine zweite Impfung gegen Gürtelrose geben lassen und will mich nun demnächst noch gegen FSME impfen lassen. Nur leider schiebe ich das von Woche zu Woche immer wieder hinaus, beziehungsweise wenn die Praxis Sprechstunde hat, vergesse ich dort anzurufen um einen Termin auszumachen. Hab in letzter Zeit sowieso ein Gedächtnis wie ein Sieb...

 

Wegen meinem erhöhten Prolaktinspiegel konnte ich mich nun doch auf Anraten meines Psychiaters dazu durchringen, zuerst mit 5 mg Abilify aufzudosieren, nach drei Wochen dieses Medikament nochmals auf 10 mg zu erhöhen und dann nochmals nach zwei Wochen, das Amisulprid auf 300 mg zu reduzieren. Zuerst bekam ich vom Abilify wieder leichte Kopfschmerzen und Übelkeit, was aber nach ein paar Tagen aufhörte.

 

Vor zwei Wochen hatte ich nun eine Blutuntersuchung, durch die mein Polaktinspiegel gemessen wurde. Leider habe ich das Ergebnis noch nicht, weil mein Arzt im Urlaub ist, aber man hofft, dass der Wert nun gesunken ist. Durch die kumulativ höhere Dosis an Neuroleptika bei weniger Nebenwirkungen, sind meine Stimmen nun meistens nicht mehr zu hören. 

 

Von den Blutdrucksenkern konnte ich das HCT und das Doxazossin absetzen. Ramipril nehme ich derzeit noch ein. Meine Gewichtsreduktion hilft anscheinend sehr gut gegen zu hohen Blutdruck. Meine Werte sind jetzt vollkommen normal. Früher habe ich das nicht mal mit drei Blutdrucksenkern geschafft.

 

Leider esse ich im Moment wieder zu viel, um weiter abzunehmen. Trotzdem bleibe ich bisher unter 70 Kilo. Ich weiß aber, dass ich dran bleiben muss. Ich darf einfach nicht wieder so schwer werden wie früher.

 

In Hinsicht auf Sport, muss ich auch etwas unternehmen. Seit ich so abgenommen habe, ist meine Haut schlaff und faltig geworden. Da ich aber mein Leben lang nie etwas in diese Richtung gemacht habe, fällt mir Sport und Bewegung extrem schwer. Ich schaffe nur eine halbe Stunde Hometrainer an einigen Tagen in der Woche und ab und zu einen längeren Spaziergang. Heute habe ich ausnahmsweise 10 Minuten Hanteltraining durchgeführt. Workouts täten mir gut! Das alles müsste sich durch Regelmäßigkeit automatisieren, damit es mir nicht mehr so schwer fällt.

 

Nach der Arbeit hatte ich begonnen, eine 3,5 km lange Strecke zur Haltestelle der Bahn zu gehen, aber das ist mir inzwischen schon wieder zu langweilig geworden. Ich weiß, dass ich nicht auf meinen Lorbeeren sitzen bleiben darf, aber es ist so dermaßen schwer, eingefahrene Verhaltensweisen über Bord zu werfen. Ich falle momentan immer wieder in mein altes Belohnungsdenken von leckerem Essen bei den geringsten Gelüsten und stundenlangem Couchflegeln vor dem Fernseher zurück.

 

 

Naja... Ich weiß an was es liegt! Dann sollte es eigentlich auch zu schaffen sein, etwas daran zu ändern! Es ist jedes Mal nur die Entscheidung etwas zu essen, oder das nicht zu tun...