Das ist Cookie. Sie ist ein Goldhamster und im November 2010 geboren. Leider starb sie schon am 28. August 2012. Sie war sehr zahm und oft dachte man, sie würde einem beim Reden richtig zuhören.

Das ist Flipsy. Er ist ein männlicher Goldhamster in Cream und wurde im Juli 2012 geboren und ist Anfang 2015 gestorben. Ich habe ihn aus dem Tierheim geholt. Er war leider eher desinteressiert an Menschen.

Das ist Minnie, ein Hybride aus Dsungarischem und Campbell Zwerghamster. Wie viele Hamster erkrankte sie Anfang 2014 an einem Tumor. Als es gar nicht mehr ging, musste ich sie im Juni 2014 einschläfern lassen. Sie ist wohl im November 2012 geboren worden und war sehr flink und zutraulich.

Über den Hamster

 

 

Es gibt über 20 Hamsterarten. Davon werden der Syrische Goldhamster (Mesocricetus auratus), der Dsungarische Zwerghamster (Phodophus sungorius), der Campbell Zwerghamster (Phodophus campbelli), Hybriden dieser beiden Arten (sind oft diabetesgefährdet), der Roborowsky Zwerghamster (Phodophus roborovskii) und der Chinesische Streifenhamster (Cricetus griseus) als Heimtiere gehalten.

 

Allgemein gelten die Tiere als einfach zu haltende Spieltiere für Kinder. Viele Eltern machen den Fehler, sie ihrem Kind zum Geschenk zu machen und kümmern sich danach nicht um das Wohlergehen des kleinen Nagers.

 

Allerdings sind speziell Goldhamster rein nachtaktiv und möchten tagsüber nicht gestört werden. Zwerghamster sind zwar phasenaktiv, also auch manchmal tagsüber anzutreffen, aber sie sind für kleine Kinderhände einfach zu zerbrechlich und zu quirlig.

 

Werden sie zu oft gestört, kann es sein, dass sie bissig werden. Durch den ständigen Stress werden sie oft krank und sterben früh.

 

Deshalb sind diese Tierchen besser als Hausgenossen für ältere Kinder (ab 12 Jahren) oder Erwachsene geeignet, die sich am Abend mit ihnen abgeben und ihn beobachten möchten. Kleinere Kinder müssen darauf hingewiesen werden, dass sich der Hamster nicht wohl fühlt, wenn er ständig angefasst und herumgetragen wird.

 

Ich gehe hier ausführlicher auf Goldhamster und Dsungaren ein.

 

 

Goldhamster:

 

Verbreitungsgebiet:

Hochebene in der Nähe von Aleppo in Syrien (freilebender Bestand: 50.000-200.000 Tiere, gelten dort als Schädlinge)

 

Lebensweise:

Absoluter Einzelgänger, nur zur Paarung mit dem Partner zusammen, alle vier Tage wird das Weibchen brünstig

Sammelt Vorräte in den Backentaschen und hortet sie im Bau.

Dämmerungs- und Nachtaktiv

In der Natur dreistündige Futtersuche

Zimmertemperatur sollte möglichst nicht über 25°C gehen.

 

Winterruhe:

In ihrer Heimat sammeln die Hamster Vorräte für den Winter. Die Körperthemperatur wird auf + 4°C abgesenkt. Alle paar Tage wachen die Hamster auf und fressen von ihren Vorräten.

Unter 10°C fällt der Hamster in Winterruhe, was in der Heimtierhaltung eher schädlich ist.

 

Futter:

Getreide, Früchte, Gemüse, Insekten, Wurzeln, Wasser

In der Heimtierhaltung sollte auf Süßes und Dinge die die Backentaschen verkleben können, verzichtet werden. Ab und zu ein kleines Stückchen Apfel,eine halbe Traube oder Erdbeere kann aber gegeben werden. Südfrüchte,Steinobst oder blähendes Gemüse darf nicht gegeben werden. Hamster fressen übrigens ab und zu ihren Kot. Das dient zur Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Beim Körnerfutter sollte auf gute Qualität mit möglichst wenig Presslingen und ohne Malz, Zucker oder Honig geachtet werden. Presslinge verschmähen die meisten Hamster.

Die Fütterung findet üblicherweise am Abend statt, da der Hamster erst dann seinen Tag beginnt. Frischfutter, soll ja auch wirklich frisch sein.

 

Aussehen:

Außer der goldbraunen Wildform gibt es inzwischen durch Züchtung viele verschiedene Farbschläge und Fellvarianten. Die bekannteste Form ist der Teddyhamster. Durch die Züchtung entstanden verschiedene Genvarianten, wo eine Paarung untereinander zu Totgeburten oder körperlichen Missbildungen führt. 16 – 19 cm lang, 80 – 160 Gramm schwer. Goldhamster werden 2 – 3 Jahre alt.

 

Zucht:

Goldhamster werden mit durchschnittlich 28 Tagen geschlechtsreif. An diesem Zeitpunkt beginnen die Jungtiere langsam, miteinander zu streiten und müssen schon aus diesem Grund getrennt werden.

 

Außerdem sind die Weibchen mit diesem Alter eigentlich noch zu jung zum züchten. Es kommt dann oft vor, dass die Jungen gefressen werden. Man sollte warten bis sie drei Monate alt sind.

 

Sind sie bei der ersten Geburt über ein Jahr alt, kann es sein, dass das Weibchen bei der Geburt stirbt, weil die Beckenknochen schon zu verknöchert sind.

 

Die Weibchen sind nur alle vier Tage paarungsbereit. Man kann das erkennen, wenn sie sich steif machen und das Schwänzchen hochstrecken, sobald man ihnen über den Rücken streicht.Zu jeder anderen Zeit werden sie das Männchen vertreiben. Wenn das aufgrund der Enge im Käfig nicht geht, kommt es zu blutigen Kämpfen. Auch Männchen vertragen sich nicht.

 

Nach 16 Tagen kommen die Jungen nackt und blind zur Welt. Die Mutter darf auch schon vorher nicht gestört oder rausgenommen werden werden, weil sie sehr stressempfindlich ist und braucht viel, und vor allem auch proteinreiches (eiweißreiches) Futter (z.B. Quark, Frischkäse, Insekten, Eiweiß). Das Nest darf nicht mehr gereinigt werden, bis die Jungen selbst fressen. Richtet man sich nicht nach diesen Regeln, kann es sein, dass die Mutter die Jungen auffrisst oder nicht mehr säugt.

 

Es soll schon Würfe mit bis zu 17 Jungen gegeben haben. Durchschnittlich sind es 5 – 10. Deshalb muss man sich schon vorher im Klaren sein, dass man rechtzeitig Nachbesitzer für die Tiere finden muss. Zoohandlungen nehmen sie normalerweise nur an, wenn das Muttertier bereits trächtig gekauft wurde, da sie ihre Tiere von professionellen Züchtern beziehen. Behalten kann man sie eigentlich in den wenigsten Fällen, da jedes geschlechtsreife Tier ein eigenes Gehege in der absoluten Mindestgröße von 100 x 40 cm braucht. Man stößt also schnell an seine Grenzen. Die Hamsterkäfige, die in Zoohandlungen verkauft werden, sind meist zu klein und somit ungeeignet.

 

Dsungarischer Zwerghamster:

 

Verbreitungsgebiet:

Steppen Kasachstans und Südwestsibiriens

 

Futter:

Grassamen und Kräuter, Insekten und deren Larven, besser wenig bis kein Obst wegen Diabetesgefahr bei Hybriden, Gemüse, Wasser. Es gibt in den Zoohandlungen speziell abgemischtes Zwerghamsterfutter.

 

Lebensweise:

In der Natur Vermehrung währen der Sommermonate. Leben vermutlich als Paar. Bock wird nach der Geburt mitunter vertrieben. Auch Einzelgänger möglich. In der Heimtierhaltung besser einzeln halten, da es oft zu Streitereien mit Verletzungen kommen kann. Sammelt Vorräte in den Backentaschen und hortet sie im Bau.

Keine Winterruhe. Fell wird im Winter bei manchen Tieren weiß.

Phasenaktiv - Kommt tagsüber ab und zu für kurze Zeit aus dem Nest, um Futter zu sammeln.

Wird schnell zutraulich.

 

Aussehen:

Grau mit Aalstrich, 9-10 cm lang, ca. 30-50 Gramm schwer. Dsungaren werden 2 – 3 Jahre alt.

 

Zucht:

Wie bereits beim Goldhamster genannt, ist es schwer, passende Nachbesitzer für die Jungen zu finden. Deshalb würde ich eher davon abraten zu züchten. Paare kann man eine gewisse Zeit zusammen halten. Sind aber Junge da, wírd das Männchen oft vertrieben. Außerdem wird das Weibchen durch das ständige Treiben und die vielen Geburten zu sehr geschwächt und wird wahrscheinlich früh sterben. Die Trächtigkeitsdauer beträgt 21 Tage. Die Jungen kommen nackt und blind zur Welt. Wurfgröße 2 – 10. Die Mutter darf während der Schwangerschaft und der Säugezeit nicht gestört werden, da auch sie die Jungen sonst eventuell auffrisst.

 

 

Zubehör für alle Hamster:

 

Gehege:

Man braucht ein Gehege in der Mindestgröße von 100 x 40 cm für Goldhamster, 80 x40 für Zwerghamster, besser tiefer und einer Wannenhöhe von mindestens 15 cm, besser höher. Geeignet sind Gitterkäfige, Nagarien, also Aquarien mit aufgesetzten Gitterkäfig, oder große Aquarien. Wegen der besseren Transportmöglichkeit, kann man mehrere Aquarien zu einem Gehegeverbund zusammenstellen, indem man an einer Seite eine Glasscheibe heraustrennt. Außerdem gibt es die Möglichkeit eine Glasvitrine in der passenden Größe horizontal hinzulegen und daraus ein Gehege zu basteln (z.B. Detolf von IKEA). Viele Hamsterbesitzer sind auch dazu übergegangen, Gehege aus Regalen oder Schränken oder komplett selbst zu bauen. Je größer, desto besser für das Tier!

 

Als Einstreuhöhe wird bei Goldhamstern 30 cm und bei Zwerghamstern 15 cm empfohlen, da viele der Tiere vor allem in jüngerem Alter sehr gerne buddeln. Normale Käfige entsprechen dieser Anforderung normalerweise meist nicht. Man kann aber eine Kiste in passender Größe unter das Gitter bauen und somit die Streuhöhe verbessern.

 

Das Problem daran ist aber die Reinigung. Oft wird empfohlen, die Streu nur teilweise zu wechseln oder auch nur an den Stellen, wo sie verschmutzt ist. Füttert man Lebendfutter oder benutzt Naturstreu wie Heu oder Laub, besteht aber immer das Risiko, Parasiten und Schädlinge einzuschleppen, derer man dann ohne Komplettreinigung nicht mehr Herr wird. Die Unmassen an Einstreu lassen sich dann oft nicht auf ein Mal mit dem Hausmüll entsorgen. Falls man keinen Komposter hat, muss man dann einen doch recht teuren Restmüllsack besorgen oder das Zeug auf die Deponie fahren.

Als Einstreu kann man z.B. staubarmes Kleintierstreu, untermischt mit Heu, verwenden.

 

Laufrad:

Der Hamster benötigt ein Laufrad, das seiner Größe angepasst ist, damit er den Rücken beim Laufen nicht verbiegen muss. Diese Tiere haben vor allem in der Jugend ein sehr ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis, sodass selbst ein Gehege von 1 x 1 Meter ohne Laufrad nicht ausreichend sein kann.

 

Goldhamster sollten ein Laufrad von mindestens 29 cm Durchmesser, Zwerghamster mit einem Durchmesser von 20 – 25 cm haben. Das Laufrad muss eine geschlossene Lauffläche und eine Rückwand haben. Es darf kein Schereneffekt entstehen, der eventuell Beinchen oder das Genick brechen könnte. Plastikräder werden oft angenagt, was zu inneren Verletzungen führen kann.

 

Haus:

Zum Nisten gibt man dem Hamster am besten ein Mehrkammerhaus, das Oben zu öffnen ist. In der Natur haben Hamster Baue mit mehreren Kammern. Eine Kammer für das Nest, eine für Futter und eine zum Pieseln. Mehrkammerhäuser ahmen das nach. Es gibt sie für teures Geld zu kaufen, aber man kann sie auch aus ein paar Brettchen, die man sich im Baumarkt zusägen lässt, zusammenkleben. Dann noch ein paar Stelzen drunter und fertig. Eine Kammer sollte mindestens 10 x 10 cm groß sein. Der Durchmesser der Durchgänge muss bei Goldhamstern mindestens 7 cm und bei Zwerghamstern 5 cm betragen.

 

Hamsterklo:

Da Hamster immer an dieselbe Stelle pieseln, kann man sie an ein sogenanntes Hamsterklo gewöhnen. Dieses sollte vorzugsweise aus Keramik bestehen, da viele Hamster gerne an Plastik nagen, was tödlich enden kann. Man stellt es in die Ecke des Häuschens, wo der Hamster immer hinpieselt. Oft gibt es in großen Gehegen auch außerhalb des Hauses bestimmte Stellen.

 

Wasser:

Für Wasser benötigt der Hamster einen Napf oder eine Wasserflasche. Besser zu reinigen sind Näpfe. Das Wasser muss täglich gewechselt und der Napf gereinigt werden. Außerdem tropfen Flaschen oft oder die Tiere können gar nicht richtig daraus trinken. Am besten stellt man den Napf auf das Hausdach oder eine Etage.

 

Futter:

Für Frischfutter benutzt man am besten einen flachen Napf. Körnerfutter sollte man besser im Gehege verstreuen, da die Tiere es lieben, das Futter zu suchen und aufzusammeln. Zwar muss man dann die Oberfläche der Einstreu öfters austauschen, aber der Hamster hat wirklich eine schöne Beschäftigung. Setzt man lebende Insekten in den Käfig, liebt es der Hamster, nach ihnen zu jagen. Man muss dann nur darauf achten, dass sie nicht in der Wohnung heimisch werden. Das gesammelte Futter wird er in seinem Haus horten. Oft werfen die Hamster Kotbällchen dazu. Das ist eine natürliche Eigenschaft. Oft fressen die Hamster auch davon. Beim Reinigen des Hauses immer einen Rest Futter liegen lassen.

 

Ebenen und Etagen:

Aus passgenau zugesägten Brettern und ein paar Leisten oder Haken kann man Etagen oder zusätzliche Ebenen bauen, die die Gehegefläche noch mal vergrößern. Mindestgröße ist aber trotzdem die eigentliche Grundfläche.

 

Leitern und Rampen:

In Zoohandlungen kann man Rampen, Brücken und Leitern aus Weidenholz kaufen, die sich sehr gut als Aufgänge für Etagen eignen.

 

Sandbad:

Besonders Zwerghamster baden gerne in feinem Chinchillasand. Sie brauchen das zur Fellpflege. Auch Goldhamster wühlen gerne darin. Spiel- oder Vogelsand ist ungeeignet, da es darin scharfkantige Splitter geben kann, die beim Wühlen in die Augen des Hamsters geraten können.

 

Transportbox:

Für den Transport des Hamsters z.B. zum Tierarzt, benötigt man unbedingt eine Box, die groß genug ist, ihn zusammen mit seinem Nest sicher für eine gewisse Zeit zu beherbergen. Man kann sie in Zoohandlungen oder übers Internet kaufen.

 

Auslauf:

Die im Zoohandel erhältlichen Ausläufe aus Drahtgitter sind gänzlich ungeeignet. Der Hamster wird innerhalb kürzester Zeit entkommen. Besser sind selbstgemachte Ausläufe aus dünnen Holzplatten, die mit Kabelbinder oder Klettverschlüssen zusammengefügt werden können. Sie sollten mindestens 40 cm hoch und von der Grundfläche mindestens doppelt so groß wie das Gehege sein. Je größer desto besser! Man kann in dem Auslauf verschiedene Dinge, die dem Hamster zum laufen und spielen anregen können, wie zum Beispiel Buddelkisten mit verschiedenen Materialien oder Wolldecken zum drunter verstecken und drauf klettern, verteilen. Will der Hamster gerne Abends aus dem Gehege, wird das eine willkommene Abwechslung sein.

 

Ansonsten:

Man kann bestimmte, ungiftige Pflanzen wie z. B. Katzengras oder Golliwoog in das Gehege stellen. Sie sind sehr dekorativ und der Hamster wird ab und zu daran nagen. Es kann aber auch sein, dass er das Gewächs in einer Nacht vernichtet. Dann eignen sich Korkröhren oder Äste von ungespritzten und ungiftigen Bäumen wie z. B. Haselnuss, Weide oder Apfelbaum gut als Dekoration, zum Nagen und zum Klettern. Besonders Chinesische Streifenhamster klettern sehr gerne. Unterschlüpfe aus Keramik oder Ton werden gerne genommen und sind besonders im heißen Sommer willkommen. Einige größere Steine sind zum Klettern und Abnutzen der Krallen geeignet.

 

Beachtet man all diese Dinge, wird man in den kleinen Wesen für ein paar Jahre einen glücklichen und zufriedenen Mitbewohner finden.

 

 

 

Hier einige Videos über Hamsterhaltung, die ich gemacht habe, um über tiergerechte Hamsterhaltung aufzuklären. Ich hatte bemerkt, dass es bei YouTube nur so von Videos wimmelt, in denen Hamster in viel zu kleinen Käfigen mit schlechter Einrichtung gezeigt wurden.

 

Falls man die Notizen, die ich zusätzlich eingefügt habe, in den Videos nicht sehen kann, klickt auf das YouTube-Icon an der unteren Seite des Bildes. Dann könnt ihr das Video in Großformat, direkt auf YouTube ansehen und die Kommentare zuschalten.

Video über Hamsterhamstung auf Deutsch. Leider ist die Bildqualität eher schlecht.

Dies ist eine Diashow über den Bau meines Mehrkammerhauses:

Diashow für den Bau eines einfachen Hamsterhauses und Etagen für den Käfig:

Video über meinen Zwerghamsterkäfig (120x60cm)

Video über Hamster Flipsy

Aquarienverbund